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Unbefristeter Arbeitsvertrag – die wichtigsten Infos

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INHALT

Für Beschäftigte geht ein Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit mit einem Gefühl der Sicherheit und Verlässlichkeit einher. Doch welche Vorteile bietet ein unbefristeter Arbeitsvertrag für Arbeitgeber:innen? Und welche Rolle spielt die Vertragsart bei der Suche nach neuen Talenten? All dies erfährst Du in diesem Beitrag.

Was macht einen unbefristeten Arbeitsvertrag aus?

Bei einem unbefristeten Vertrag handelt es sich um ein Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in auf unbestimmte Zeit. Dieses beginnt mit Vertragsabschluss und endet im besten Fall, sobald der/die Arbeitnehmer:in in das Rentenalter eintritt. Der Unterschied zu einem befristeten Arbeitsvertrag liegt in der Möglichkeit der ordentlichen Kündigung, die bei zeitlich begrenzten Arbeitsverhältnissen ohne entsprechende Vereinbarung nicht vorgesehen ist. Letztere enden durch die Befristung automatisch und können nur durch eine außerordentliche Kündigung oder einen Aufhebungsvertrag vorzeitig beendet werden.

Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten zwischen einem befristeten und einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis. So sind Arbeitgeber:innen verpflichtet, die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unabhängig von der Anstellungsart einzuhalten. Verwendete HR-Software muss beispielsweise über Datenschutz-Einstellungen verfügen, um personenbezogene Daten aus dem Arbeitsvertrag rechtskonform verarbeiten zu können. flair als HR-Allround Software bietet dafür ein stabiles Sicherheitsgerüst, da es auf Salesforce basiert und von den höchsten Sicherheitsstandards profitiert.

Was sind die Vor- und Nachteile für Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen?

Ob Vollzeit oder Teilzeit – auf unbestimmte Zeit angestellt zu werden, ist für viele Beschäftigte ein lang gehegter Traum. Angesichts der vielen Vorteile eines solchen Arbeitsverhältnisses ist dies kaum verwunderlich.

Vorteile für Arbeitnehmer:innen:

• Durch die Planungssicherheit rücken die beruflichen Ziele in greifbare Nähe.
• Das sichere Gehalt ist ein wichtiger Einkommensnachweis bei Krediten für den Hausbau oder andere große Lebensziele.
• Finanzielle Sicherheit durch einen unbefristeten Vertrag ermöglicht eine sorgenfreiere Entscheidung zur Familiengründung.
• Das Arbeitsverhältnis ist langfristig ausgelegt, was die Angst vor zukünftiger Arbeitslosigkeit mindert.
• Ohne die zeitliche Begrenzung des Vertrags entfällt ein großer Stressfaktor.

Als Arbeitgeber:in denkst Du möglicherweise, ein unbefristetes Arbeitsverhältnis sei nur für Beschäftigte von Vorteil. In Wirklichkeit bietet die Anstellung auf unbestimmte Zeit auch dir entscheidende Vorteile, wie die folgenden Punkte zeigen.

• Du musst seltener neue Mitarbeiter:innen suchen, was die Kosten für die Rekrutierung und das Onboarding senkt.
• Langzeitmitarbeiter:innen häufen wertvolles Know-how an, das bei einem unbefristeten Vertrag in deinem Unternehmen verbleibt.
• Auf der Suche nach Fachkräften sicherst Du dir einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen, die nur einen befristeten Arbeitsvertrag anbieten.
• In Bezug auf das Employer Branding präsentierst Du dein Unternehmen als eines, bei dem Arbeitnehmer:innen eine sichere Arbeitsstelle finden.
• Das Beschäftigungsverhältnis ist nicht mit einem „Ablaufdatum“ verknüpft, was sich positiv auf die Mitarbeitermotivation auswirken kann.

Kündigungsfristen bei unbefristeten Arbeitsverträgen

Sollten Du und dein:e Mitarbeiter:in doch nicht zusammenpassen, musst Du bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses die gesetzlichen Kündigungsfristen berücksichtigen. Diese sind in § 622 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) festgehalten. Arbeitnehmer:innen unterstehen bei einem unbefristeten Vertrag dem Kündigungsschutzgesetz. Grundsätzlich ist eine Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses in diesem Fall nur zulässig, wenn

• personenbedingte
• betriebsbedingte
• oder verhaltensbedingte Umstände

die Beendigung erforderlich machen.

Die einzuhaltende Kündigungsfrist verlängert sich mit zunehmender Dauer der Betriebszugehörigkeit der Person. Nach zwei Jahren beträgt sie einen Monat zum Ende des Kalendermonats. Arbeitet der/die Arbeitnehmer:in bereits seit zehn Jahren in deinem Unternehmen, beläuft sich die Frist schon auf vier Monate zum Ende des Kalendermonats. Anders ist dies bei einer außerordentlichen Kündigung, durch die das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von zwei Wochen kündbar ist. Der § 626 BGB gibt die Bedingungen vor, unter denen eine solche fristlose Kündigung möglich ist.

Die folgenden Personengruppen stehen unter einem gesonderten Kündigungsschutz:

• Schwangere
• Personen in Elternzeit
• Menschen mit Schwerbehinderung
• Mitglieder des Betriebsrats

💡
Wichtig zu wissen: Die vorgenannten Fristen gelten nur auf Seite der Arbeitgeber:innen. Beschäftigte können das Arbeitsverhältnis bei einem unbefristeten Vertrag mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende des Kalendermonats ordentlich kündigen oder außerordentlich mit einer Frist von zwei Wochen.

Beispielvorlage unbefristeter Arbeitsvertrag


Obwohl laut Gesetz keine Form vorgegeben ist, setzt der Großteil der Unternehmen in Deutschland auf schriftliche Arbeitsverträge. Das folgende Beispiel zeigt, welche Informationen in dem Dokument enthalten sein müssen.

Der folgende Vertrag wird geschlossen zwischen
[Name und Anschrift der Person]
(nachfolgend Arbeitnehmer:in genannt)

und

[Name und Anschrift des Unternehmens]
(nachfolgend Arbeitgeber:in genannt)


§ 1 Beginn des Arbeitsverhältnisses

Das Arbeitsverhältnis beginnt am TT.MM.JJJJ und wird auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Die vereinbarte Probezeit beläuft sich auf die ersten ____ Wochen/Monate des Arbeitsverhältnisses.

§ 2 Tätigkeit

Der/die Arbeitnehmer:in wird als ______________________ beschäftigt. Zu den Kernaufgaben gehören ________________________________________________. Unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Kenntnisse kann der/die Arbeitnehmer:in in einem anderen zumutbaren Tätigkeitsfeld eingesetzt werden.

§ 3 Arbeitszeit

Die reguläre Arbeitszeit beträgt ___ Stunden pro Woche. In Bezug auf den Beginn und das Ende des Arbeitstages sowie die Pausenzeiten sind die betriebsinternen Regelungen einzuhalten.

Der/die Arbeitnehmer:in verpflichtet sich, Nachtarbeit und Überstunden in gesetzlich zulässigem Rahmen zu leisten.

§ 4 Arbeitsort

Der Hauptarbeitsort ist ___________________________________________________. Sollte es die betriebliche Situation erfordern, ist ein Einsatz an den folgenden Arbeitsorten möglich: _________________________________________________.

§ 5 Vergütung

Für die vorgenannten Tätigkeiten erhält der/die Arbeitnehmer:in eine Vergütung in Höhe von ___ Euro pro Stunde/Woche/Monat. Die Entgeltzuschläge für Nachtarbeit belaufen sich auf ___ Euro. Überstunden werden mit einem Zuschlag von ___ Euro vergütet.

Die Gehaltszahlung erfolgt jeweils zum ___ des Monats.

§ 6 Urlaub

Der Urlaubsanspruch beträgt  Tage pro Kalenderjahr. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist der übrige Urlaubsanspruch innerhalb der Kündigungsfrist abzubauen, sofern dies möglich ist.

§ 7 Kündigung und Dauer des Arbeitsverhältnisses

Nach Ablauf der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende des Kalendermonats gekündigt werden. Die Kündigung hat schriftlich zu erfolgen.

Das unbefristete Arbeitsverhältnis endet spätestens mit Ende des Monats, in dem der/die Arbeitnehmer:in das gesetzlich vorgesehene Rentenalter vollendet hat.

§ 8 Zusätzliche Vereinbarungen
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________.


Ort, Datum

_____________________
Unterschrift Arbeitgeber:in

______________________
Unterschrift Arbeitnehmer:in

Hinweis: Bei dieser Beispielvorlage handelt es sich um eine stark verkürzte Form, die auf die wesentlichen Bestandteile reduziert ist. Selbstverständlich kannst und solltest Du weitere Klauseln aufnehmen, die für dein Unternehmen relevant sind.

Wie wird aus einem befristeten ein unbefristeter Arbeitsvertrag?

Das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) gibt vor, unter welchen Bedingungen Arbeitgeber:innen einen befristeten Vertrag vereinbaren dürfen. Dies ist nur bei einem vorliegenden Sachgrund der Fall. Ein Beispiel ist ein Projekt für neue Produktentwicklungen, das von vornherein zeitlich begrenzt ist.

Ohne einen sachlichen Grund kommt nur eine sachgrundlose Befristung infrage, die jedoch festen Regelungen unterliegt. Wird dies nicht eingehalten, geht das befristete Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes über – es kommt zur sogenannten Entfristung.

In diesen Fällen tritt eine Entfristung ein:

• Die Befristung wurde mündlich ohne schriftlichen Vertrag vereinbart.
• Der Sachgrund gemäß TzBfG fehlt.
• Das Gehalt, die Stundenanzahl oder andere wesentliche Vertragsbestandteile werden geändert, sodass ein neuer Arbeitsvertrag entsteht.
• Der zulässige Zeitraum der sachgrundlosen Befristung wurde überschritten.

Mit dem letzten Punkt möchte der Gesetzgeber verhindern, dass sich Arbeitnehmer:innen von Befristung zu Befristung hangeln. Als Arbeitgeber:in darfst Du der/dem Beschäftigten maximal zwei Jahre einen befristeten Vertrag anbieten beziehungsweise diesen in der Zeit nur dreimal verlängern. Verlängerst Du ihn ein viertes Mal oder arbeitet die Person auch nur einen Tag länger als zwei Jahre mit befristeten Vertrag, verwandelt sich dieser automatisch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

Probezeit im unbefristeten Arbeitsverhältnis

Laut Gesetzgeber ist eine Probezeit bei einem neuen Arbeitsvertrag nicht verpflichtend. Sie gibt dir als Arbeitgeber:in jedoch die Möglichkeit, eine Ersteinschätzung des neuen Teammitglieds vorzunehmen. Dies ist wichtig, da eine spätere Kündigung bei einem unbegrenzten Arbeitsverhältnis schwierig sein kann. Auch für den/die Arbeitnehmer:in ist die Testphase sinnvoll, um ein Gefühl für die neue Arbeitsstelle zu bekommen.

Bei unbefristeten Verträgen gilt:

• Du kannst die Dauer der Probezeit frei festlegen, solange sie sechs Monate nicht überschreitet.
• Während der Testphase können beide Parteien das Arbeitsverhältnis beenden.
• Es gilt eine verkürzte Kündigungsfrist von zwei Wochen, die nicht an das Ende des Kalendermonats gebunden ist.
• Nach Ablauf der Probezeit greifen die regulären Kündigungsfristen laut § 622 BGB.

Probezeit und Urlaubsanspruch: Laut § 5 Bundesurlaubsgesetz haben Beschäftigte pro vollem Monat Probezeit Anspruch auf ein Zwölftel ihres Jahresurlaubs.

Fazit

Planungssicherheit, Beständigkeit, sicheres Einkommen – ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ist für Arbeitnehmer:innen mit zahlreichen Vorteilen verbunden. Insbesondere hoch qualifizierte Fachkräfte beziehen die Vertragsart vermehrt als Auswahlkriterium in die Jobsuche ein. Arbeitgeber:innen tun somit gut daran, auf einen befristeten Arbeitsvertrag zu verzichten. Mithilfe einer vertraglich vereinbarten Probezeit ist das Risiko gering, sich versehentlich an eine ungeeignete Person zu binden. Vielmehr ist ein unbefristeter Vertrag ein wirkungsvoller Weg, die begehrtesten Talente auf dem Arbeitsmarkt für sich zu gewinnen.

Disclaimer:

flair übernimmt für die rechtliche Stimmigkeit keine Konsequenzen. Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich dem Informationszweck und kann nicht mit einer Rechtsberatung gleichgestellt werden. Unser Angebot ist ohne Gewähr auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der genannten Inhalte.

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